3. Etappe von der Havel, Scharfe Lanke bis nach Dömitz.

 

1.Tag, 23. August 2015 Scharfe Lanke 107 Marina nach Campingpark Sanssouci.

Um 7:45 machen wir uns auf den Weg nach Scharfe Lanke 107 Marina und hoffen auf eine frühe Abfahrt. Das war leider nicht möglich, da die Marina erst um 09:00 Uhr öffnet. Um 09:30 Uhr schaffen wir es trotzdem loszufahren. Langsam paddeln wir den Großen Wannsee Richtung Potsdam hinunter. Das Wetter ist schön mit wenig Wind, und das bedeutet, dass viele Schiffe unterwegs sind. Nach 1 1/2 Stunden sind wir noch immer am See und gönnen uns eine kurze Pause am sandigen Ufer. Weiter geht es Richtung Potsdam, und wir müssen immer wieder auf den Verkehr aufpassen. Langsam knurrt der Magen, und zum Glück finden wir am linken Ufer eine Einbuchtung und das Wirtshaus Moorlake. Das Essen ist sehr gut aber relativ teuer. Zu zweit bezahlen wir 50 €.

Nach dem Essen machen wir uns wieder auf den Weg durch Tiefer See und Potsdam, bis wir Templiner See erreicht haben. Ziel für heute ist der Campingpark Sanssouci fast am Ende des Sees. Kurz vor 17:00 Uhr erreichen wir den "königlichen Campingpark" und zahlen stolze 28 € für einen Zeltplatz mit Dusche und Strom inklusive. Leider brauchen wir für Strom ein Adapterkabel, das wir leider nicht haben. Der Campingpark ist sehr groß und ziemlich voll. Deshalb haben wir wenig Ruhe. Dafür sind die Angestellten sehr freundlich und hilfsbereit. Frische Brötchen und andere Lebensmitteln sind leicht zu bekommen.

 
2. Tag,  24. August 2015 Campingpark Sanssouci nach Campingplatz am Havel, Ketzin
 
Leider fängt dieser Tag nicht gut an. Das Wetter hat umgeschlagen von sonnig auf Regen und Sturmböen. Peter geht es auch nicht gut, schweres Kopfweh. Wir bleiben im Zelt und warten auf besseres Wetter. Um 11:15 Uhr können wir endlich losfahren, sehr spät, wenn man denkt, dass wir 23 km fahren wollen, so wie gestern. Wir verlassen Templiner See und biegen in den Schwielowsee rechts ein und folgen der Havel weiter. Wir paddeln gemütlich links an der Insel vorbei über den Großen Zernsee und weiter links durch den Havel. Der Göttinsee ist schnell überquert, und kurz vor 18:00 Uhr erreichen wir den Campingplatz an der Havel in Ketzin. Hier befinden wir uns auf einem Camping- & Bootsliegeplatz. Die Übernachtung kostet 22 € und zusätzlich müssen wir Marken für die Dusche kaufen. Der Platz ist groß, grüne Wiese und Klo und nur 2 Nachbarn. Da können wir den Abend genießen, aber leider die Nacht nicht. Ein Sturm und sehr viel Regen macht das Zelt ein wenig ungemütlich. In der Früh müssen wir das Kanu entleeren, weil wir vergessen haben, es umzudrehen.
 
3. Tag,  25. August 2015 Ketzin nach Campingplatz Eden
 
Nach dem Frühstück können wir zu einer normalen Zeit (10:00 Uhr) lospaddeln. Mit nur 16°C und sehr windig fängt der Tag nicht gut an. Zu dieser Zeit wissen wir nicht, dass der Tag nicht besser wird. Die Wettervorschau hat Sturmwarnung angezeigt! Na toll. Tagsüber steigt die Temperatur auf 26°C. In 6 Stunden schaffen wir nur 16 km und machen Mittagspause irgendwo in einer Einbuchtung mit ein wenig Windschutz. Hier passiert uns ein Unglück: Peter's GPS fällt ins Wasser. Ob es weiter geht oder nicht, müssen wir abwarten. Nach dem Essen geht es weiter und wir erreichen kurz vor 18:00 Uhr Campingplatz Eden (bei 50,5 km). Hier haben wir schon wieder eine super Wiese und zahlen 17 € inklusive 2 Duschmarken. Heute kriegen wir auch Nachbarn, eine Kajakfahrerin und zwei ältere Frauen in einem Kanu.

 

 Es stellt sich heraus, dass die zwei Frauen Anfängerinnen und schlecht vorbereitet sind.  Die zwei haben nicht einmal ein Messer, um Brot zu schneiden. Da habe ich mit meiner Waffe helfen können. Eigentlich haben wir relativ gut geschlafen, trotz störenden Enten, aber 60 km in 3 Tagen zu paddeln, ist sehr anstrengend. Peter geht eine Stunde schlafen. Ich möchte müde bleiben und in der Nacht durchschlafen.
 
4.Tag:  26. August 2015 Campingplatz Eden nach WBF Rudderverein am Plauer See
   
Wir haben Eden verlassen und hoffen auf besseres Wetter. Der Tag fängt gut an mit Sonnenschein und wenig Wind. Wir genießen die Tour. Durch Brandenburg zu paddeln, ist sehr schön. Die Stadtschleuse wird extra für uns geöffnet. Auf der rechten Seite nach der Brücke finden wir einen Steg und dahinter einen REWE. Hier machen wir eine kurze Pause und kaufen ein. Zur gleichen Zeit, als wir gerade andocken, kommt von der Gegenrichtung ein Bunbo voll mit Poltergästen, bekleidet in Bademäntel und Kapitänsmützen. Sie brauchen nur zwei Dinge: ein WC und mehr Bier! Beim Verlassen der Brandenburger Havel Richtung Breitling See treffen wir schon wieder auf Wind. Wir durchqueren den See Richtung Norden und kreuzen die zwei Inseln Bühnen Werder und Wüsterau mit 40 cm hohen Wellen und Seitenwind. Geplant ist die Übernachtung am Campingplatz am Plauer See. Dieser Platz spricht uns nicht an, und deshalb fahren wir 1 km weiter Richtung Norden bis zum WBF Ruderverein. Hier können wir für € 9 mit Strom und Duschmarken übernachten. Der Ausblick ist super.
   
5. Tag,  27. August 2015 Plauer See  nach Premitz
 
Im Kanal sehen wir plötzlich eine Pose. "Die schnappe ich mir!", denke ich. Ich wickle die Leine um meine Hand, um den Haken loszulösen und werde von einem großen Fisch am Ende überrascht. Gott sei Dank reisst die Schnur gleich, sonst hätte ich Probleme bekommen. So geht es den ganzen Tag weiter, kein Stress. Eine Pause machen wir an einer guten Stelle und trinken ein Bier. Zwei Männer gehen vorbei. Kurze Zeit später kommt einer zurück und bittet um Hilfe. Irgendwie hat er seine Autoschlüssel im Baum verloren. Peter spielt Feuerwehrmann und eilt zur Rettung - zu spät. Für das wären unsere Wäscheleine und unser Hammer zum Einsatz gekommen! Nach der Pause fahren wir die Havel weiter und fahren nicht über die Wehr Bahnitz, sondern rechts über die Kahnschleuse Bahnitz.sondern rechts über die Kahnschleuse Bahnitz.

 Angekommen in Premitz ist der Campingplatz (versteckt hinter der Marina) schwer zu finden. Das Ausladen ist eine Kunst. Wegen dem niedrigen Wasserspiegel ist die Rampe sehr steil. Der Platz ist okay. 50 Cent öffnen die Tür zur Dusche/WC und 1 € müssen wir für das Duschen opfern. Essen - Fehlanzeige! Dauert 30 min, bis wir ein Lokal finden: "Cafe am See" war sehr gut. Der Hafenmeister feiert seine "Goldene Hochzeit". Sein Kommentar: "Essen könnt ihr in der Stadt, aber Bier trinkt ihr bei mir!" Das machen wir später natürlich auch! Für die Übernachtung bezahlen wir nichts.
 
6. Tag,  28. August 2015 Premitz nach Rathenow
Von Premitz nach Rathenow. Es hat in der Nacht schon wieder geregnet. Kanu ist voll. Wir brechen auf, Himmel ist grau, und es ist nicht sehr warm. Der Tag geht vorbei, und um 14:30 Uhr kommen wir im Rathenower Ruderclub Wiking an. Empfang ist super. Wir zahlen € 20 und bekommen einen Schlüssel. Strom, Wasser, Dusche und Überdachung, alles im Preis. Noch dazu Informationen für die Weiterfahrt - sehr wichtig! Schleusentelefonnummer, Zeiten usw. Wir planen unsere Tour um. Ein kurzer Fußmarsch zum Restaurant "Zur alten Schmiede" ist sehr zu empfehlen.

   
7. Tag,  29. August 2015 Rathenow nach Gülpe
   

Wie verlassen Rathenow über die Stadtschleuse und fahren rechts die Stremme hoch. Die Stremme hat kaum Wasser, teilweise weniger als 30 cm und viel Unkraut. Die 4 km sind ewig lang. Dann geht es kurz weiter an der Havel für 108 km. Mittags essen wir im Havelboot-Marina. Bei der Schleuse Grütz gibt es Probleme. Ein Mini-Bunbo ist tot. Wir schleppen die dankbare Familie in die Schleuse. Dann kommen zwei 2er Kajaks mit Frauen. Der Schleusenwart bittet sie anzuhalten oder die Schleuse wird geschlossen. Wir warten auf eine grüne Ampel, dauert Ewigkeiten. Die Frauen werden ungeduldig und setzen ihre Fahrt bei Rot fort. Wir natürlich auch. Der Wart meldet sich prompt: "Wir sehen uns in Garz wieder!" - Haha uns nicht! Bei 122,5 km verlassen wir den Havel und fahren den Gülper Havel weiter. Leichte Strömung, ist schön zu fahren. Unsere Abendpause machen wir am Biwakplatz Gülpe, wahnsinnig schön! Ein Paddler und ein Fahrradfahrer gesellen sich zu uns, bis es dunkel wird.
   
8. Tag, 30. August 2015 Gülpe nach Havelberg
   
Es gibt nicht viel zu berichten. Die Schleuse auf der Gülper Havel ist Selbstbedienung, und man braucht ein wenig Kraft. Früh nachmittags ist unser Ziel Havelberg in Sicht. Leider wird der Himmel schwarz und wir müssen schneller paddeln, vergeblich: 500 m vom Zeltplatz entfernt erwischt uns ein Platzregen. Gott sei Dank war der Tag schön warm. Wir übernachten im Havelberger Wassersportverein. € 12 + 2 x Dusche - Nett.
   
9. Tag,  31. August 2015 Havelberg nach Hinzdorf
   

Um 10:00 Uhr verlassen wir Havelberg bei 26°C. Bei Wehrgruppe Quitzöbel finden wir nur eine Baustelle. Schleusen geht nicht, und wir wechseln zum Havel - geht auch nicht. Wir müssen das Kanu um die Schleuse herumtragen. Es ist nicht möglich, in die Gnevsdorfer Vorfluter einzusteigen, wie geplant. Wir beenden die Haveltour und fahren weiter auf der Elbe. Mit einer Strömung von 4 km/h schaffen wir 8 km/h. Offiziell ist die Haveltour um 12:30 Uhr beendet. Heute übernachten wir in Hinzdorf auf einem Hotelgelände, weil keine Leute da sind. Das Zelt stellen wir im Garten auf. Noch 55 km bis Dömitz. Morgen geht es nach Schnackenburg.
     
10. Tag,  1. September 2015 Hinzdorf nach Schnackenburg
   
Von Hinzdorf paddeln wir nach Wittenberge. Wir bummeln ein wenig auf der Suche nach einem Kaffee. Leider ist Dienstag Ruhetag! Endlich finden wir eine Bäckerei. Kaffee und Kuchen genießen wir in Ruhe. Der Himmel wird dunkler und es ist sehr windig. Es muss aber weiter gehen, wir machen heute 27 km. Die letzten 5 km sind sehr hart gegen den Wind zu fahren. In Schnackenburg angekommen melden wir uns im Cafe Felicitas an und bekommen dann einen Schlüssel für das Bootshaus. Wir können das Zelt im Garten aufbauen und das alles für nur € 2 - Wow! Rundherum ist eine Wasserschutzmauer, schaut komisch aus, Kanonen fehlen nur! Morgen bleiben uns noch über 28 km. Ich hoffe, der Wind ist weg! Wir bleiben über Nacht, und dann fährt Peter nach Berlin und holt das Auto. Am Freitag fahren wir dann nach Hause.
   
11. Tag,  2. September 2015 Schnackenburg nach Dömitz
   

Letzte Etappe nach Dömitz. Sonnenschein, aber windig! Wir kämpfen, kommen aber gut voran. Nach 11 km machen wir eine Pause. Endlich erreichen wir Dömitz. Wir fragen den Hafenmeister und kriegen die Antwort, dass wir durch die Schleuse müssen. Nach der Schleuse links ist eine kleine Marina und ganz hinten ein super Zeltplatz. Wir zahlen € 9,50 für 1 Nacht, und € 1 brauchen wir zum Duschen. Strom ist auch vorhanden. Einkaufen kann man innerhalb von ca. 300 m. Essen gibt es im Elb-Cafe, ist ca. 500 m entfernt. Wir gehen essen, und dann fallen wir ins Bett.